Flohsamen bei Reizdarm, Durchfall und Verstopfung

Durchfall und Verstopfung sind Anzeichen eines gestörten Darmes und können in einigen Fällen auch auf einen Reizdarm hinweisen. Der Darm ist dann besonders sensibel, weswegen eine pflanzliche Behandlung oft schonender ist als die Einnahme von chemischen Medikamenten – insbesondere dann, wenn diese frei verkäuflich sind. Flohsamen, genauer die Flohsamenschalen, lateinisch Plantago Ovata, unterstützen den Darm bei verschiedenen Beschwerden.

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Flohsamen bei Durchfall

Flohsamenschalen

Gelegentliche Schwankungen in der Häufigkeit und Konsistenz von Stuhlgang sind ganz normal. Ist der Stuhlgang mehr als dreimal in 24 Stunden breiig oder flüssig, spricht man von Durchfall oder Diarrhö. Häufig ist die Stuhlmenge bei Durchfall erhöht und der Stuhlgang wird drängend.

Die Ursachen von Durchfall sind vielfältig und reichen von Stress bis zu bakteriell verursachten Magen-Darm Erkrankungen. Weil mit dem Durchfall auch viel Wasser ausgeschieden wird, droht der Körper während einer Diarrhö schnell zu dehydrieren.

Flohsamen binden bei Durchfall das Wasser im Stuhlgang, quellen auf und tragen so dazu bei, dass sich dieser wieder formt. Gleichzeitig wirken die sekundären Pflanzenstoffe in den Flohsamen positiv auf die gereizten Darmwände ein. Neben Wasser binden Flohsamen zudem Giftstoffe und Bakterien und schwemmen diese gemeinsam mit dem Stuhlgang aus dem Körper.

Wer Durchfall mit Flohsamen bekämpfen möchte, setzt am besten auf natürliche Flohsamenschalen ohne Zusatzstoffe. Flohsamenschalen werden in einem Glas Wasser zum Quellen gebracht und getrunken. Die Aufnahme von ausreichend Flüssigkeit ist dabei entscheidend und vor allem bei Durchfall besonders wichtig! Brühe, leicht gesüßter Tee und Wasser sind eine gute Wahl, generell gilt aber: Hauptsache Flüssigkeit.

Die empfohlene Tagesdosis bei Flohsamenschalen liegt bei 10 bis 30 g. Es ist empfehlenswert, klein anzufangen und sich langsam zu steigern, wenn nach 24 Stunden noch keine Besserung eintritt. Damit werden Nebenwirkungen, wie etwa Blähungen, vermieden.

 

Flohsamen bei Verstopfung

Etwa 10 % der Deutschen leiden regelmäßig, fast jeder Mensch gelegentlich unter einer Verstopfung, medizinisch Obstipation. Damit sicher von einer Verstopfung geredet werden kann, müssen mindestens drei der folgenden Symptome auftreten.

  • Die Darmentleerung erfolgt über einen längeren Zeitraum hinweg maximal dreimal die Woche.
  • Der Darmentleerung ist mit Schmerzen verbunden.
  • Auf Toilette entsteht ein starkes Pressverlangen. Betroffene haben häufig auch das Gefühl die Darmpassage sei blockiert.
  • Der Stuhl ist nur wenig geschmeidig, häufig rissig.

Übrigens: Treten Fieber und Schüttelfrost auf, ist die Verstopfung akut. Ein Fall für den Notarzt!

In der Regel ist eine Obstipation lästig und belastend, aber harmlos. Gründe für die Verstopfung können, neben einem Reizdarm, auch eine ballaststoffarme Ernährung sowie eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr sein. Beides lässt sich mit der Einnahme von Flohsamen gut beheben.

Flohsamen werden schon lange erfolgreich gegen Verstopfung eingesetzt. Sie quellen im Darm auf und vergrößern so das Stuhlvolumen. Die Darmwände werden mehr gedehnt, was die Darmtätigkeit anregt. Schleimstoffe in den Flohsamen machen den Stuhl zudem geschmeidiger, sodass er besser „rutscht“ und den Darm einfacher passieren kann.

Weil bei der Einnahme von Flohsamen außerdem auf viel Flüssigkeitszufuhr geachtet werden muss, wird häufig auch ein Ausgleich des Flüssigkeitshaushalts erreicht.

Gegenüber chemischen Abführmitteln (Laxanzien) haben Flohsamenschalen einen entscheidenden Vorteil: Es tritt keine Gewöhnung des Darmes ein. Bei herkömmlichen Abführmitteln kann bei häufigem Gebrauch beobachtet werden, dass sich die Darmtätigkeit dauerhaft verschlechtert. Flohsamen haben auch über einen längeren Zeitraum angewendet keinen solchen Effekt. Sie sind daher auch für die unterstützende Anwendung bei Reizdarm geeignet.

 

Flohsamen bei Reizdarm

Nebenwirkungen

Beim Reizdarm, auch Reizdarmsyndrom oder kurz RDS, treten verschiedene Beschwerden wiederkehrend auf. Eine organische Ursache kann dabei nicht festgestellt werden und noch immer ist das Reizdarmsyndrom Gegenstand vieler Forschungen. Obwohl alleine in Deutschland etwa 18 Millionen Betroffene leben, sind die Gründe für einen Reizdarm noch immer nicht geklärt. Dementsprechend ist derzeit auch eine Heilung noch nicht möglich und die Behandlung kann nur symptomatisch erfolgen. Mit Flohsamen können die Beschwerden jedoch in vielen Fällen deutlich gelindert und die Lebensqualität Betroffener wieder gesteigert werden.

Unterteilt wird das Reizdarmsyndrom in drei, manchmal auch in vier verschiedene Typen. Sie alle sind nach dem jeweils vorherrschenden Symptom des Reizdarms benannt.

  • Der Durchfalltyp: Breiiger, dünnflüssiger oft drängender Stuhl tritt häufiger auf. Vor allem morgens. Andere Reizdarmsymptome zeigen sich nicht oder nur gelegentlich.
  • Der Verstopfungstyp: Patienten mit diesem Typ plagen Verstopfung und Schmerzen beim Stuhlgang. In Folge dessen leiden diese Menschen häufiger unter auffälligen Hämorrhoiden.
  • Der Schmerz- und Blähtyp: Bei einem RDS mit diesem vorherrschenden Symptom kommt es vermehrt zu Gasbildung im Darm. Häufig haben diese Patienten ein höheres Schmerzempfinden im Darmbereich, weswegen das Ausdehnen der Darmwände mit starken Schmerzen verbunden ist.
  • Der Mischtyp: Eigentlich ein vierter Typ unter den Reizdarmbetroffenen, der jedoch selten extra aufgezählt wird. Hier wechseln sich Durchfall und Verstopfung unregelmäßig ab.

Der Mischtyp reagiert besonders positiv auf eine unterstützende Behandlung mit Flohsamen, aber auch der Durchfall- und Verstopfungstyp können von diesem Nahrungsergänzungsmittel mit Heilwirkung profitieren.

 

Sowohl bei Verstopfung, als auch bei Durchfall helfen Ballaststoffe, den Stuhl geschmeidig zu machen und in die richtige Form zu bringen. Gerade Patienten mit Reizdarmsyndrom reagieren jedoch sensibel auf viele Balllaststoffe, vor allem solchen aus Getreide, sodass Blähungen und Schmerzen entstehen.

Bei der Einnahme von Flohsamen treten diese Beschwerden deutlich seltener auf und sind, wenn sie sich zeigen, nur vorübergehend. Die Wirkung der Flohsamen ist dabei so gut, dass inzwischen sogar einige Medikamente auf die wertvollen Flohsamenschalen als Inhaltsstoff zurückgreifen. Anders als bei chemischen Medikamenten wirken Flohsamen bei Reizdarm jedoch deutlich schonender.