Flohsamen wirken sich erwiesenermaßen positiv auf die Gesundheit des menschlichen Körper aus. Jedoch können weitaus mehr Lebewesen von den kleinen Samen profitieren. Auch bei Hunden, Katzen und besonders Pferden machen sich die Eigenschaften der Flohsamen bemerkbar. Doch wozu solltet ihr eurem Haustier gelegentlich Flohsamen unter das Futter mischen? Und wie werden die kleine Körner dosiert? Wir haben für euch eine Übersicht zusammengestellt, wie ihr die Gesundheit eures Tieres bestmöglich durch Zugabe von Flohsamen unterstützen könnt.
Tiere brauchen keine Chemie – Flohsamen als pflanzliches Heilmittel
Laut einer Studie des Industrieverbandes Heimtierbedarf e.V. leben in deutschen Haushalten rund 5,4 Millionen Hunde und 8,2 Millionen Katzen. Dazu kommen die vielen Pferdebesitzer. Und jeder dieser Haustierbesitzer will in den meisten Fällen nur das Beste für sein Tier. Das führt leider oft dazu, dass Tiere viel zu schnell mit viel zu vielen chemischen Medikamenten behandelt werden, sobald die Besitzer die Gesundheit ihres Lieblings gefährdet sehen. Dabei gilt auch hier, ähnlich wie beim Menschen: Es muss nicht immer Chemie sein. Oft können wir mithilfe von pflanzlichen Mitteln wie Flohsamen unsere Gesundheit und die unseres Tieres verbessern. Flohsamen wirken sich dank ihrer Quelleigenschaften besonders auf den Magen-Darm-Trakt aus – und von dieser Wirkung können auch Tiere wie Hunde und Katzen profitieren. Die Europäische Union hat dies erkannt und Flohsamen als Einzelfuttermittel zugelassen. Somit können die Samen zukünftig auch in der Tierwelt die Gesundheit unserer treuen Begleiter unterstützen.
Flohsamen für Pferde
Wer von euch reiten geht und womöglich ein eigenes Pferd besitzt, kennt das Szenario: Nicht immer kann oder soll das Pferd auf einer saftig grünen Wiese stehen. Je nach Beschaffenheit des Bodens und Zustand der Wiesen nehmen Pferde deshalb beim Grasen häufig Sand mit auf. Besonders, wenn auf Weiden nur noch vereinzelt Grashalme stehen, kommt es schnell zu der Situation, dass das Pferd vermehrt Sand frisst. Das Problem: Der Sand sammelt sich im Verdauungstrakt des Pferdes an. Gras wird im Dickdarm bakteriell zersetzt und es entsteht ein Futterbrei. Sand hingegen kann nicht zersetzt werden, weswegen er – während der Futterbrei weitertransportiert wird – auf der Darmschleimhaut zurückbleibt. Der sich angestaute Sand reizt die Magenschleimhaut des Pferdes, was zu Darmentzündungen führen kann. Es kann zu Durchfall, Verstopfungen und, im schlimmsten Falle, zu lebensbedrohlichen Koliken kommen.
An dieser Stelle kommen die Flohsamen ins Spiel. Wenn du erkannt hast, das dein Pferd zu viel Sand im Darm hat, kannst du dir die super Quelleigenschaften von Flohsamen zu Nutze machen. Ein Hinweis an dieser Stelle: Da du nicht in den Darm von außen rein gucken kannst, musst du auf andere Weise herausfinden, wie viel Sand dein Pferd intus hat. Dies geht am besten, indem du ein paar frische Pferdeäpfel in ein großes Glas Wasser gibst und langsam umrührst. Mit der Zeit löst sich der Kot auf. Solltest du dann am Ende eine deutliche Sandablagerung sehen können, weißt du – es ist definitiv Zeit für Flohsamen.
Durch das Quellvolumen der Flohsamen wird die Verdauung der Tiere angeregt und das Wachstum darmfreundlicher Bakterien gefördert. Gleichzeitig sorgen die in Flohsamen enthaltenen Schleimstoffe für einen Schutz der Darmwand. Was den Pferden aber am meisten nützt: Durch die Schleimstoffe werden die Sandablagerungen im Magen-Darm-Trakt gebunden und können schneller ausgeschieden werden. Sandablagerungen, die über einen längeren Zeitraum hinweg entstanden sind, können somit beseitigt werden und gleichzeitig beugt es dem Entstehen von Ablagerungen vor. Die Sandablagerungen werden zusammen mit dem Futterbrei auf natürliche Weise ausgeschieden und ihr erspart eurem Pferd Verdauungsprobleme und Koliken.
Sollte euer Pferd grundsätzlich etwas kolikgefährdet sein, könnt ihr eurem Tier zweimal im Jahr eine längere Flohsamen-Kur verabreichen. Experten empfehlen hier, auf ganze Flohsamen zurückzugreifen und diese vor der Fütterung anzufeuchten. Sie sollen jedoch nicht quellen, da der Quellvorgang erst im Magen-Darm-Trakt stattfinden sollte, um zu gewährleiste, dass der Sand aufgenommen und abtransportiert werden kann. Trotzdem solltet ihr nicht vergessen, dass jedes Tier anders auf Flohsamen reagieren kann, weswegen ihr während der Kuren unbedingt die Konsistenz und Beschaffenheit der Pferdeäpfel kontrollieren solltet. Wenn die Pferde Durchfall bekommen, solltet ihr die Dosis der Flohsamen verringern. Ist der Kot jedoch zu trocken, müssen die Flohsamen zukünftig vor der Fütterung gut eingeweicht werden.
Dosierung Flohsamen für Pferde
Wenn ihr beschlossen habt, euer Pferd einer Flohsamen-Kur zu unterziehen, beträgt die Dosis für ein großes Tier ca. 80-100 Gramm täglich. Ponys und kleine Pferde sollten lediglich 50 Gramm pro Tag erhalten. Achtet darauf, die Flohsamen nie ganz trocken unter das Futter zu mischen, sondern sie immer etwas anzufeuchten. Präferiert ihr die Zugabe von Flohsamenschalen, gilt an dieser Stelle: Vor Verabreichen die Samenschalen in einem Liter Wasser ca. 20-30 Minuten quellen lassen.
Wer seinem Tier einfach etwas Gutes tun möchte und täglich etwas Flohsamen unter das Futter mischen will, sollte die Ration reduzieren auf 50-70 Gramm pro Tag und pro großes Pferd. Kleine Pferde sollten lediglich 30 Gramm täglich erhalten.
Flohsamen für Hunde und Katzen
Nicht nur große Tiere profitieren von den Flohsamen. Auch bei Hunden und Katzen lohnt sich die Zugabe der Samen. Wie oben schon erwähnt, werden Flohsamen besonders bei Magen-Darm-Problemen angewendet. Durch ihre Quelleigenschaften bringen sie unser Verdauungssystem wieder ins Gleichgewicht – und dieser Effekt findet auch bei Hunden und Katzen statt. Haustiere, die aufgrund von Krankheit oder falschem Futter unter Verdauungsproblemen leiden, leiden oft zeitgleich unter entzündeten Analdrüsen. Hier kann mit Flohsamen Abhilfe geschaffen und zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden.
Fast alle Hunde- oder Katzenartigen Raubtiere besitzen Analdrüsen. Diese befinden sich in unmittelbarer Nähe zum After, etwas unterhalb, jeweils rechts und links. Bei Kotabsatz sondern sie ein breiiges Sekret mit spezifischen Duftstoffen ab und ergänzen den Kot. Dieser Mechanismus funktioniert allerdings nur, wenn der Kot die passende Konsistenz hat. Ist er also zu weich oder zu fest, können die Drüsen nicht richtig arbeiten und es kommt zu Entzündungen. Das Tier leidet somit unter Verdauungsproblemen und parallel unter Analdrüsenentzündungen.
Durch die Zugabe von Flohsamen wird die Verdauung von Hunden und Katzen auf natürliche Weise reguliert und der Kot hat wieder die für die Analdrüsen passende Konsistenz. Ihr könnt somit durch die Zugabe der kleinen Samen die Verdauungsprobleme und somit auch die Analdrüsenprobleme in den Griff bekommen – und euren Haustieren stressige Tierarztbehandlungen oder gar Operationen ersparen.
Dosierung Flohsamen für Hunde und Katzen
Leidet euer Tier unter Verdauungsproblemen und damit verbundenen Analdrüsenentzündungen, bietet sich die Zugabe von Flohsamen an. Auch wenn die Wirkung bei Hunden und Katzen identisch ist, muss bei der Menge zwischen Hund und Katze unterschieden werden. Hunde dürfen bei einem Körpergewicht von bis zu 20 kg täglich 5 Gramm erhalten. 10 Gramm bieten sich für eure Vierbeiner an, wenn diese ein Körpergewicht ab 21 kg vorweisen. Die Flohsamen könnt ihr entweder angefeuchtet oder trocken in die tägliche Futterration mischen.
Katzen hingegen sollten deutlich weniger von den Samen bekommen. Bei ihnen sollte lediglich 1 TL Flohsamenschalen mit 30-40 ml Wasser vermischt und unter das Futter gemischt werden. Es ist darauf zu achten, die Quellzeit von zwei Stunden einzuhalten.
Sowohl für Hunde- als auch Katzenbesitzer gilt: Beobachtet eure Tiere! Jedes Tier ist individuell und es kann durchaus sein, dass nicht jedes Tier so auf die Flohsamen reagiert, wie es sein sollte. Deshalb: Solltet ihr feststellen, dass der Kot nach Verabreichung der Flohsamen zu weich oder zu fest wird, muss die Dosierung der Flohsamen anders eingestellt werden.
Abschließend können wir feststellen, dass Flohsamen nicht nur bei Menschen Wunder bewirken können. Auch unsere tierischen Freunde können von den positiven Eigenschaften der Flohsamen profitieren, weswegen es sich definitiv lohnt, Flohsamen in den Futterbestand mit aufzunehmen.